Beiträge

Piratenpartei ergreift das Referendum gegen das E-ID-Gesetz
Das Gesetz für den digitalen Schweizerpass (E-ID-Gesetz) befördert die missbräuchliche Nutzung von sensiblen Personendaten: Es schützt ungenügend gegen die zunehmende Zahl von Cyberangriffen. Und es gibt die Daten der Bürgerinnen und Bürger an private Unternehmen preis, die sie mit Hilfe von KI analysieren und Profit daraus schlagen. Damit unterläuft das Gesetz die Privatsphäre der Menschen und gefährdet ihre demokratischen Freiheiten.
Die Piratenpartei Schweiz ergreift das Referendum gegen das E-ID-Gesetz, damit die notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen werden.
Initiative für ein Grundrecht auf Digitale Integrität zustande gekommen
Die Initiative für ein Grundrecht auf Digitale Integrität ist zustande gekommen! Dies wurde letzte Woche offiziell vom Kanton Zürich bestätigt.
Unsere Unterschriftensammlung hat sich gelohnt: Wir haben 10’771 Unterschriften überreicht, wovon 9’209 gültig sind. Wir freuen uns über die geringe Fehlerquote von lediglich 15%. Der Regierungsrat wird im Dezember über die Gültigkeit entscheiden und dem Kantonsrat einen Bericht über den Inhalt unserer Forderung eines neuen Grundrechts zustellen. Das Initiativkomitee ist gespannt, wie der Regierungsrat den Inhalt der Initiative bewertet.
Am Wochenende an der Winti Mäss sind die Forderungen weiterhin auf viel Zuspruch gestossen. Wie wichtig dieses Grundrecht für die Bürgerinnen und Bürger ist, wird sich am kommenden Wochenende bei der entsprechenden Abstimmung im Kanton Neuenburg zeigen.

Initiative für ein Grundrecht auf Digitale Integrität eingereicht
Die Piratenpartei Zürich hat heute die Initiative für ein Grundrecht auf Digitale Integrität beim Kanton Zürich eingereicht. Überreicht wurde eine überwältigende Anzahl von 9’841 Unterschriften. Bei der Bevölkerung stiess die Initiative auf grosse Resonanz, was durch die mediale Aufmerksamkeit unterstrichen wird. Uns freut der Erfolg der Initiative und wir sind gespannt auf den Abstimmungskampf.

Ein grosses Danke geht an die Piratenpartei Aargau, die vielen Sammlerinnen und Sammler und weitere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns während den vergangenen sechs Monaten tatkräftig geholfen haben.
Medienartikel
- https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich-wie-sich-die-piratenpartei-ein-handyfreies-leben-vorstellt-423867157495
- https://www.nzz.ch/zuerich/initiative-fuer-digitale-integritaet-angst-vor-ki-beschert-kleinpartei-erfolg-ld.1844613
- https://www.watson.ch/digital/online-sicherheit/354763401-grundrecht-auf-digitale-integritaet-initiative-der-piratenpartei-zuerich
- https://www.nau.ch/politik/regional/zurcher-piraten-reichen-9000-unterschriften-fur-offline-leben-ein-66815600
- https://www.20min.ch/story/menschenwuerde-piratin-erklaert-ihre-initiative-fuers-recht-auf-handyfreies-leben-103170679
- https://www.tagesanzeiger.ch/digitalisierung-piraten-reichen-volksinitiative-fuer-digitale-integritaet-ein-848899019524
- https://www.inside-it.ch/zuercher-piraten-fordern-mit-volksinitiative-digitale-integritaet-20240819
- https://www.netzwoche.ch/news/2024-08-19/recht-auf-digitale-integritaet-kommt-wohl-vors-zuercher-stimmvolk

Der globale UNO-Überwachungspakt
An diesem Freitag wird die UNO-Generalversammlung voraussichtlich den globalen Überwachungspakt beschliessen. Der Vertrag wurde ursprünglich 2017 von Russland vorgeschlagen und zielt darauf ab, einen neuen, weltweit vereinbarten Rahmen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität zu schaffen. Ein Ausschuss der Vereinten Nationen arbeitet seit 2022 am Überwachungspakt, der offiziell Übereinkommen zur Bekämpfung der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für kriminelle Zwecke heisst. Auch wenn es nachvollziehbar ist, dass aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters von Cyberkriminalität die internationale Kooperation in diesem Bereich gestärkt werden soll, ist der Vertrag in der aktuellen Form aus bürgerrechtlicher Sicht inakzeptabel.
Das Abkommen kriminalisiert die Arbeit von IT-Sicherheitsforschern und die Herstellung und Nutzung von privatsphäreschonender Technologien, gefährdet investigativen Journalismus und liest sich insgesamt wie eine Anleitung zur Einführung einer orwellschen Überwachungsgesellschaft. Menschenrechtswidrige Massenüberwachungspraktiken wie die anlasslose Vorratsdatenspeicherung und Echtzeitüberwachung von privater Kommunikation werden durch diesen Vertrag zur Pflicht für alle Mitgliedsstaaten. Besonders befremdlich sind Bestimmungen, welche rechtsstaatliche Prinzipien aushebeln und Telekommunikationsunternehmen zur Geheimhaltung des Ausmasses der Massenüberwachung zwingen.
Als Beispiel hier der Artikel zur Echtzeitüberwachung von Verkehrsdaten übersetzt aus dem Englischen:
Artikel 29 Echtzeiterfassung von Verkehrsdaten
- Jeder Vertragsstaat ergreift die erforderlichen gesetzgeberischen und sonstigen Massnahmen, um seine zuständigen Behörden zu ermächtigen:
die mittels [eines Computersystems] [eines Geräts der Informations- und Kommunikationstechnologie] übertragen werden.
- durch den Einsatz technischer Mittel im Hoheitsgebiet dieses Vertragsstaats Daten zu erfassen oder aufzuzeichnen; und
- einen Diensteanbieter im Rahmen seiner bestehenden technischen Möglichkeiten zu zwingen:
- durch den Einsatz technischer Mittel im Hoheitsgebiet dieses Vertragsstaats Daten zu erfassen oder aufzuzeichnen; oder
- mit den zuständigen Behörden bei der Erfassung oder Aufzeichnung von Verkehrsdaten in Echtzeit zusammenzuarbeiten und sie zu unterstützen, die mit bestimmten Nachrichten in seinem Hoheitsgebiet in Zusammenhang stehen,
- Wenn ein Vertragsstaat aufgrund der Grundsätze seiner innerstaatlichen Rechtsordnung die in Absatz 1 Buchstabe a genannten Massnahmen nicht ergreifen kann, kann er stattdessen die erforderlichen gesetzgeberischen und sonstigen Massnahmen ergreifen, um die Echtzeiterfassung oder -aufzeichnung von Verkehrsdaten im Zusammenhang mit bestimmten in seinem Hoheitsgebiet übermittelten Nachrichten durch den Einsatz technischer Mittel in diesem Hoheitsgebiet sicherzustellen.
- Jeder Vertragsstaat ergreift die erforderlichen gesetzgeberischen und sonstigen Massnahmen, um einen Diensteanbieter zu verpflichten, die Tatsache der Ausübung einer in diesem Artikel vorgesehenen Befugnis und alle damit zusammenhängenden Informationen vertraulich zu behandeln.
Dies ist nur eine von vielen äusserst bedenklichen Bestimmungen des Überwachungspakts welche tief in Grundrechte und in die eigenständige staatliche Gesetzgebung und Rechtssprechung eingreifen. Es ist unbestreitbar, dass dieses Abkommen in der aktuellen Form die Menschenrechte auf Meinungsfreiheit und Privatsphäre schwächt.
Für ein Grundrecht auf digitale Integrität: Start der Unterschriftensammlung
Heute startet die Piratenpartei Zürich die Unterschriftensammlung für die kantonale Volksinitiative für ein Grundrecht auf digitale Integrität. Mit unserer Initiative möchten wir Bedingungen für eine menschenfreundliche Digitalisierung schaffen, indem wir Gefahren für die Demokratie minimieren und die Selbstbestimmung der Menschen stärken.
Initiative unterschreiben
Für die Sammlung der 6’000 Unterschriften sind wir um jede Unterstützung dankbar.
Das Ziel der Initiative ist es, mit einem Internet-Grundrecht die Vor- und Nachteile der Digitalisierung in eine Balance zu bringen.
Monica Amgwerd, Generalsekretärin Piratenpartei Zürich